Das Prinzip der Leitlinien und Aufmerksamkeitsfelder ist sehr nützlich, dennoch
weist es einige Probleme auf. Hierfür haben wir uns den Umstiegsprozess vom Zug am Bahngleis zum Bus
am Busbahnhof angeschaut. Dabei ist das erste Problem, dass blinde Personen nach dem Ausstieg zum
Gleis an einem ihnen unbekannten Bahnhof zwar einen für sie markierten Weg erkennen, die Information
über die richtige Richtung zu ihrem Ziel ist darin aber nicht enthalten. Finden sie dann trotzdem
den richtigen Weg, stoßen sie spätestens am Ausgang des Bahnhofs auf das nächste Problem: Das
Leitsystem endet und beginnt erst an den einzelnen Bussteigen des Busbahnhofes wieder.
Diese Lücken in den Bodenleitsystemen entstehen, weil es für die verschiedenen
Bereiche an Mobilitätsknotenpunkten verschiedene Verantwortliche gibt, wie die Stadt,
Verkehrsunternehmen, Straßenbaulastträger und das Ministerium für Verkehr.
Sie sind immer
nur für die Barrierefreiheit in einem bestimmten Bereich
verantwortlich, die Wege dazwischen werden vernachlässigt. Die verschiedenen verantwortlichen
Parteien müssten also zusammenarbeiten, um nahtlos barrierefreie Wegeketten im öffentlichen Raum des
ÖPNVs zu schaffen.
Für blinde Menschen bedeutet das, auf die Weganweisungen von Passanten angewiesen
zu sein. Sie erhalten keine sichere Leitung durch das hohe Verkehrsaufkommen an
Mobilitätsknotenpunkten und werden nicht vor Gefahren wie beispielsweise Baustellen oder anderen
größeren Hindernissen gewarnt.